Hermann Böse, Gründer der gleichnamigen Firma in Wietzen. Er fertigte den Motor 1914 als Gesellenstück an.

Seit vielen Jahren wird der Motor in der Heimatstube ausgestellt. Leider ohne zu funktionieren. Es hatte sich bis vor kurzem niemand gefunden der das alte Stück wieder zum Laufen bringt. 

Bei einem Tag der offenen Tür 2019 interessierte sich Herr Körber für den Motor. Er kennt sich mit Motoren aus und bot sich an die Instandsetzung zu übernehmen. 80 Stunden hat er dafür gebraucht. Er hat genau darüber Buch geführt, weil allein die Recherche über Herkunft der Einzelteile lange dauerte und alle Einzelheiten darüber festgehalten wurden.

Es stellte sich heraus, das die Modellmaschinenfabrik Bischoff aus Dresden damals Modellmotoren herstellte. Sie waren als Bausatz oder Fertigmaschine zu haben. Aus solch einem Bausatz besteht auch der Motor von Hermann Böse. Er hat die Bohrungen und verschiedene Teile selbst angefertigt. Die Grundplatte des Motors ist das Original von der Firma Bischoff. Das hat die Suche im Internet ergeben.

Eine wichtige Frage war: Mit welchem Kraftstoff läuft der Motor. Was war vor über hundert Jahren vorhanden oder üblich. Durch Ausprobieren stellte sich heraus, das das heutige als Wasch- und Reinigungsbenzin bezeichnete Benzin für diese Art von Motoren am besten geeignet ist. 

Nun steht das gute Stück im Güterschuppen und wartet auf eine Gelegenheit vorgeführt zu werden. Herr Körber hat zwei Mechaniker vom Heimatstubenteam alles über die Reparatur erzählt und hat sie in die Handhabung des Motors eingewiesen. Das war ein spannender Vormittag für alle Anwesenden.